Weitere Infos zu barrierefreiem Webdesign

Barrierefreies Webdesign, auch als zugängliches Webdesign bekannt, zielt darauf ab, Websites so zu gestalten, dass sie von allen Menschen genutzt werden können, unabhängig von ihren körperlichen, geistigen oder technischen Einschränkungen. Dies umfasst Menschen mit Seh-, Hör-, Bewegungs- oder kognitiven Beeinträchtigungen sowie Nutzer mit unterschiedlichen Geräten, Browsern oder altersbedingten Einschränkungen.

Digital Inclusion

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Barrierefreie Website erstellen

Es ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine rechtliche Anforderung in vielen Ländern, einschließlich Deutschland und der Europäischen Union. Dieser Bericht bietet einen umfassenden Überblick über barrierefreies Webdesign basierend auf den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG).

Wichtigkeit und Vorteile

Barrierefreies Webdesign bietet zahlreiche Vorteile

Rechtliche Anforderungen

Barrierefreies Webdesign ist in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben. Hier sind die wichtigsten Regelungen

Europäische Union

Die Webzugänglichkeitsrichtlinie (Directive (EU) 2016/2102) verpflichtet öffentliche Stellen, ihre Websites und mobilen Anwendungen gemäß der Norm EN 301 549 zugänglich zu machen, die auf WCAG 2.1 basiert.

Fristen für die Umsetzung waren 2019 für Websites und 2021 für Apps.

Deutschland

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Setzt die EU-Richtlinie um und verpflichtet Unternehmen und Organisationen ab dem 28. Juni 2025 zur Barrierefreiheit.

Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0): Gültig seit Mai 2019, legt Standards für zugängliche Informationstechnologie fest (BMAS).

Schweiz

Der P028-Standard basiert auf WCAG 2.0 und fordert AA-Konformität für staatliche Websites (eCH).

Österreich

Das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (2019) implementiert die EU-Richtlinie und folgt WCAG 2.1 AA (RIS).

Schlüsselstandards

Der wichtigste Standard für barrierefreies Webdesign ist die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), entwickelt von der Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C).

Die aktuelle Version ist WCAG 2.1, veröffentlicht im Juni 2018, mit einer neueren Version 2.2 vom Oktober 2023 (W3C). WCAG basiert auf vier Prinzipien:

Wahrnehmbar

Inhalte müssen für alle Nutzer wahrnehmbar sein, z. B. durch Textalternativen für Bilder oder Untertitel für Videos.

Bedienbar

Alle Funktionen müssen über eine Tastatur zugänglich sein, und Nutzer müssen ausreichend Zeit für Interaktionen haben.

Verständlich

Texte müssen lesbar und Inhalte vorhersehbar sein.

Robust

Inhalte müssen mit aktuellen und zukünftigen Technologien, einschließlich assistiver Technologien, kompatibel sein.

Zusätzlich gibt es ergänzende Standards wie ARIA (Accessible Rich Internet Applications), die dynamische Inhalte zugänglicher machen.

Orientierungsanpassungen
Welche technischen Aspekte sind für barrierefreies Webdesign wichtig
Farbanpassungen

Technische Richtlinien und Best Practices

Die Umsetzung barrierefreien Webdesigns erfordert spezifische Techniken und Praktiken

Braille Screenreader
Website Wireframe
Braile Tastatur

Semantisches HTML

Verwenden Sie Elemente wie header, nav, main und section, um die Struktur klar zu definieren.

Textalternativen

Bilder, Videos und andere nicht-textuelle Inhalte benötigen beschreibende Alternativtexte (z. B. alt-Attribute für Bilder).

Tastaturnavigation

Alle Interaktionen müssen ohne Maus möglich sein, z. B. durch Tabulatorsteuerung.

Kontrastverhältnis

Text und Hintergrund müssen ausreichend Kontrast bieten, um für sehbehinderte Nutzer lesbar zu sein (WCAG Kontrast).

Klare Navigation

Konsistente und verständliche Navigationselemente, die auch mit Screenreadern funktionieren.

Vermeidung von Barrieren

Vermeiden Sie in zugängliche CAPTCHAs, Java/Flash-basierte Navigation oder Inhalte, die Anfälle auslösen könnten (Bizeps).

Skalierbarkeit

Verwenden Sie relative Einheiten (z. B. em oder %) für Schriftgrößen, um Anpassungen zu ermöglichen.

Kompatibilität

Testen Sie die Website mit verschiedenen Browsern, Geräten und assistiven Technologien wie Screenreadern.